"Energie - Klima - Nachhaltigkeit"
Leitung: Valeska Flor
Lehrforschungsprojekt 2017/18
„Von Fidschi bis Bonn vereint für den Klimaschutz“ lautet das Motto der 23. Weltklimakonferenz, die vom 6. bis 17. November in Bonn stattfindet. Ziel der Konferenz ist es, die Details zur Anwendung des Pariser Abkommens von 2015 zu verhandeln. Parallel zur offiziellen Konferenz finden Klimaschutzinteressierte aus aller Welt und aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Bereichen – Wissenschaft, Wirtschaft, Politik, Religionsgemeinschaften und Umweltverbänden – zusammen, um über die Trias „Klimawandel – Energiefragen – Ideen zur Nachhaltigkeit“ zu beraten (Homepage BMUB FAQ COP23). Aus dem Bereich der Wissenschaften bringen sich dabei nicht nur Politikwissenschaftler*innen, Geograph*innen oder Naturwissenschaftler*innen in die Debatten ein. Gerade die Kulturanthropologie kann zu einem Verständnis über den anthropogenen Klimawandel und dessen Folgen beitragen. Schließlich geht es in den Debatten auch darum zu verstehen, wie Menschen globale Ereignisse wie den Klimawandel erleben, wie sie damit umgehen, wie sie darüber erzählen und was für Handlungsmuster sie im Zuge der Beschäftigung mit dem Thema entwickeln. Themen und auch Fragen mit denen sich vor allem die Kulturanthropologie beschäftigt.
Die 23. Weltklimakonferenz ist daher Ausgangspunkt für eine eingehende kulturanthropologische Beschäftigung mit den Themen Energie, Klima und Nachhaltigkeit, die Masterstudierende der Kulturanthropologie im ersten und zweiten Semester ansprechen soll. In dem zweisemestrigen Lehrforschungsprojekt (Beginn Winter 2017/2018, Abschluss Sommer 2018) geht es darum, ein sachlich-kritisches Verständnis für die oben genannten Themen zu entwickeln. Folgende Fragen werden dabei im Mittelpunkt stehen: Wie reagieren Gemeinschaften auf den Klimawandel, auf die Energiewende, etc.? Welche Praktiken/Handlungsmuster spielen in diesem Zusammenhang eine Rolle? Welche Narrative? Welche sozio-kulturellen Dimensionen des Klimawandels oder des aktuellen Energieverbrauchs zeichnen sich ab und können greifbar gemacht werden? Wie sehen nationale, (über)regionale und lokale Reaktionen auf den Klimawandel und die Energiewende aus? Im Spektrum dieser Fragen sollen die Studierenden eigenständige ethnografische Feldforschungsprojekte konzipieren, die im Sommersemester 2018 bei einem selbst-organisierten Workshop/Symposium vorgestellt werden sollen.